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Zahngesundheit bei Kindern – Worauf kommt es an?

Welche Fluoridgabe bei Kindern?

Das Wohl der lieben Kleinen liegt den Eltern immer am Herzen. Sie wollen nichts falsch machen und ihre Kinder bestmöglich auf das Leben vorbereiten. Nicht nur im ethischen, sondern auch im körperlichen Sinne. Die Eltern sollten aber darauf achten, es nicht zu gut mit dem Kind zu meinen, denn sonst kann es oft zu viel des Guten sein, wenn man seine Vorsorgemaßnahmen übertreibt. Und dabei die Zahngesundheit bei Kindern missachtet.

Die Werbung bietet eine riesige Fülle an Nahrungsergänzungen für Kinder an. Von Vitaminpräparaten bis hin zu Aufbauprodukten ist alles dabei. Eine Wechselwirkung von zu vielen Produkten kann aber auch negativen Einfluss auf das Kind haben. Ein Kind darf ruhig mal krank werden, damit wird das Immunsystem angeregt sich selbst zu helfen. Die Eltern sollten also nicht in Panik geraten, wenn ihr Kind im Dreck sitzt und spielt.

Ähnlich ist es auch wenn es um die Zähne des Kindes geht. Die Eltern wollen nach Möglichkeit einen festen Zahnschmelz bei ihrem Kind herbeiführen. Die Regel, viel hilft viel, ist hier aber absolut falsch. Die Gabe von Fluorid sollte zwar gewährleistet sein, ein zu viele kann aber unangenehme Begleiterscheinungen herbeirufen.

Der Kinderarzt oder auch der Zahnarzt wird bis zu einem gewissen Alter die Gabe von Floretten verordnen. Sollten die Eltern bei ihrem Kind aber schon mit fluoridhaltiger Zahnpasta putzen oder Kochsalz mit Fluorid benutzen, so sollte der Arzt unbedingt darüber informiert werden, damit das Rezept an die Gesamtbedingungen angepasst werden kann.

Bekommt ein Kind zu viel Fluorid, so können sich hässliche weiße Flecken auf den bleibenden Zähnen bilden. Diese sind zwar nicht schädlich, aber unansehnlich. Reversibel sind diese Flecken aber nicht und das Kind muss später lernen mit diesen Flecken klarzukommen.

Eine gewisse Zugabe an Fluorid sollte nicht versäumt werden, aber es ist wichtig, dass richtige Maß zu halten. In einem solchen Fall sollten die Eltern einfach dem Zahnarzt oder dem Kinderarzt vertrauen, anstatt sich von den Meinungen anderer Eltern oder der Werbung verrückt  machen zu lassen.

Zahnarzt in Kindergarten und Schule

In vielen Dingen sollte die höchste Regel, vorbeugen ist besser als handeln, sein. Auch was die Zahnpflege bei Kindern angeht. Viele Eltern, die mit ihrem Beruf beschäftigt sind oder Kinder aus sozial schwachen Familien bleiben oft auf der Strecke, was die Zahngesundheit angeht. In Deutschland wurde deshalb eine Grundversorgung für jüngere Kinder eingerichtet, um die Zahngesundheit unserer Jüngsten zu gewährleisten.

Am wichtigsten für Kinder ist die Aufklärung. Ein Kind, das versteht, warum es seine Zähne putzen muss und weiß, wie es das am besten macht, wird die gut gemeinten Ratschläge wahrscheinlich eher in die Tat umsetzen als ein Kind, das nicht versteht, warum es seine Zähne pflegen sollte.
Kinder gewöhnen sich relativ  schnell an einen gewissen Zustand. Auch der unangenehme Geschmack von ungeputzten Zähnen wird schnell zum Normalzustand.

Um solchen Verhaltensweisen Einhalt zu gebieten, kommt in regelmäßigen Abständen ein Zahnarzt in die Schule oder den Kindergarten. Dieser gelegentliche Routinebesuch kann eine ausführliche Kontrolle beim Zahnarzt aber nicht ersetzen, denn eine genaue Kontrolle ist in der Schule nicht möglich.

Weder die richtigen Instrumente, noch genügend Zeit sind bei einer Anzahl von fast dreißig Kindern gegeben. Der Zahnarzt kann nur eine Empfehlung für den Hauszahnarzt schreiben. Ob die Eltern dann aber auch wirklich zum Zahnarzt gehen, ist die zweite Frage.

Bei Kindern, deren Eltern auf eine angemessene Zahngesundheit achten, sind diese Besuche des Schulzahnarztes im Grunde überflüssig, aber für solche Kinder wurden diese Kontrollen nicht gemacht. Auch wenn viele der Meinung sind, dass es nur eine Verschwendung von Steuergeldern ist, den Zahnarzt in die Schule zu schicken, so ist es doch besser als in dieser Hinsicht gar nichts zu machen.

Die Schwächeren in unserer Gesellschaft sollten nicht einfach sich selbst überlassen werden und für Kinder gilt dies erst Recht, da diese sich nicht selbst helfen und schützen können. Wenn die Eltern nicht in der Lage sind zu helfen, so muss dies an anderer Stelle übernommen werden.

Wenn Kinder am Daumen lutschen

Das Erste, was eine Mutter ihrem Kind mit angewöhnt, ist der Schnuller. Zahnärzte sind davon zwar nicht begeistert, befürworten dies aber wenn das Kind die Neigung hat am Daumen zu lutschen. Sollte das Kind am Daumen lutschen, sollten sich Eltern ganz schnell überlegen, wie sie ihm das abgewöhnen und auf den Schnuller umgewöhnen.

Zwar ist beides nicht besonders gut für den Kiefer des Kindes, aber ein Schnuller kann weggeworfen werden, wenn die Zeit reif ist. Ähnlich wie das Prinzip der Zahnfee wird auch die Schnullerfee immer prominenter in deutschen Kinderzimmern. Spätestens zum dritten Lebensjahr sollte das Kind darauf vorbereitet werden, an nichts mehr zu nuckeln, da sonst eine Deformierung der Zähne und des Kieferknochens die Folge sind.

Also Schnuller unter das Kopfkissen und auf die Schnullerfee warten, die den Schnuller wegnimmt und dafür ein Geschenk bringt. Beim Daumen wird das schon schwieriger, denn den kann man nicht einfach wegnehmen.

Als Übergangslösung können die Eltern sich beim Zahnarzt eine Mundvorhofplatte beim Zahnarzt besorgen. Diese ersetzt in der ersten Zeit den Schnuller ohne dabei die Zähne zu verformen. Die Eltern müssen in dieser Zeit sehr geduldig mit ihrem Kind sein, denn für die Kleinen ist es auch nicht unbedingt einfach von dem gewohnten zu lassen.

Am Daumen oder am Schnuller zu nuckeln bedeutet für die lieben Kleinen auch ein gewisses Maß an Trost und dient der Beruhigung, was gerade in der Zeit vor dem Zubettgehen schwer anzulegen ist.

Wenn das Nuckeln bis zum dritten Lebensjahr nicht abgewöhnt werden kann, so bewehrten Fachärzte das als schlechte Angewohnheit. Nicht nur, dass die Zähne im Frontzahngebiet nach vorne geschoben werden, sondern auch das Problem, dass die Gaumenplatte Schäden erleidet, macht ihnen Sorgen.

Da auch die Zunge in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird, kann es zudem zu Sprachentwicklungsstörungen kommen, die die Kommunikationsfähigkeit des Kindes einschränken. Am besten versuchen die Eltern dieses Problem mit einem Fachmann zu lösen, wenn die gängigen Methoden nichts bewirken.

Wenn die Zähne falsch wachsen

Die Eltern der heutigen Zeit achten um einiges mehr auf gerade Zähne bei ihren Sprösslingen , als zu früheren Zeiten. Ein Grund dafür ist wahrscheinlich, dass sie damals selbst unter schiefen Zähnen leiden mussten. Ein Grund für schiefe Zähne ist meist die Veranlagung, wenn das Kind beispielsweise die großen Zähne des Großvaters mütterlicherseits und den kleinen Kiefer der Großmutter väterlicherseits geerbt haben.

Diese beiden Komponenten auf einen Nenner zu bringen, ist die Aufgabe des Kieferorthopäden. In manchen Fällen kommt der Jugendliche dann auch nicht drum herum sich einige bleibende Zähne ziehen lassen zu müssen, um im Kiefer genug Platz zu schaffen.

Aber auch eigenes verschulden kann die Ursache von schiefen Zähnen sein. Daumenlutschen und Nägelkauen sollte den lieben Kleinen deshalb mit Nachdruck abgewöhnt werden, damit sich Fehlstellungen nicht entwickeln können. Wenn kariöse Milchzähne zu früh verloren gehen, können die bleibenden Zähne falsch nachwachsen.

In Deutschland bekommen über eine Million Kinder jedes Jahr eine Zahnspange. Die Ästhetik ist meist nicht der Grund für eine solche Behandlung, sondern nur ein positives Nebenprodukt. Für den Behandler stehen in erster Linie Funktion und Gesundheit der Zähne und des Kiefergelenkes im Vordergrund. Nur sind gesunde und gerade Zähne meist auch schöne Zähne.

Wenn ein Kind sich nicht behandeln lässt, kann es zu späteren Problemen kommen. Bei dauerhaft falscher Belastung nimmt das Kiefergelenk Schaden. Auch Nacken- und Kiefermuskulatur können stark verspannen, was wiederum zu Rückenschmerzen oder sogar zu Migräneanfällen führen kann. Zudem werden die Menschen immer älter in Deutschland. Von daher ist es wichtig, dass die Kaufunktion lange erhalten bleibt. Zudem schiefe Zähne auch schneller zu Karies neigen, da sie schwerer zu pflegen sind.

Wo ein Kind sich früher noch sehr gesträubt hat, wird es eine Zahnspange heute eher akzeptieren. Der Grund dafür liegt in der Häufigkeit der Behandlung. Das viele Freunde und Kammeraden auch eine Spange haben, wird es leichter für das Kind seine eigene Spange anzunehmen.

Medikamentöse Behandlung bei Kindern

Wie in allen Gebieten gilt auch in der Zahnmedizin bei Kindern besondere Vorsicht. Gerade wenn es um Medikamentenverabreichung geht, sind Kinder zu schützen. Bei Kindern mit besonders kariösen Zähnen ist oftmals der letzte Ausweg, den die Eltern haben, eine Behandlung in Vollnarkose.

Aber auch wenn ein Antibiotika verabreicht werden muss, um die Schmerzen in einem behandlungsbedürftigen Zahn zu unterdrücken, sollten die Eltern sich fragen, was sie falsch gemacht haben um ihr Kind in eine solche Situation  zu bringen.

Der Organismus des Kindes ist noch nicht so voll entwickelt, wie der eines Erwachsenen. Kinder stecken eine Narkose oder medikamentöse Behandlung weit weniger gut weg, als ein Erwachsener. Natürlich gibt es speziell auf Kinder zugeschnittene Medikamente, das Beste wäre aber immer noch eine solche Notwendigkeit gar nicht erst entstehen zu lassen.

Bis auf einige Ausnahmen, lassen sich solche Vorfälle auf die Inkonsequenz der Eltern zurückführen. Da wird das Zähneputzen nachlässig verfolgt, Schokolade ist auch keine Ausnahme und die regelmäßigen Kontrollen werden sowieso nicht eingehalten. Im ersten Moment wird das Kind sich über solche Dinge freuen. Das solche Eltern ihren Kindern damit keinen Gefallen tun, wird klar wenn das Kind Schmerzen und eine dicke Backe bekommt.

Es ist die Pflicht der Eltern ihrem Kind die Wichtigkeit der Hygiene genau darzulegen und diese konsequent zu verfolgen. Wer vorbeugende Maßnahmen trifft, kann seinem Kind spätere Schmerzen und die nötige Medikamentengabe ersparen und das ist etwas, dass durch Schokolade nicht zu ersetzen ist.

Natürlich wird ein Kind immer versuchen zu feilschen und zu handeln, sich am Ende vielleicht einfach weigern die Zähne zu putzen. Wer hier aber nachgibt, hat schon verloren. Wenn das Kind mit seiner Bockigkeit einmal durchkommt, wird es immer wieder versuchen seine Eltern zu manipulieren. Deshalb sollte Eltern auf liebenswürdige Art und Weise, ganz einfach den längeren Atem haben und sich nicht von ihrem Kind beherrschen lassen. Es ist zum Wohl ihres Kindes.

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