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Energiesparen mit LED`S

LED – energieeffiziente Alternative zur geliebten Glühbirne

Als das EU-Parlament die Glühbirne per Gesetz vom Markt verbannte, ging ein Aufschrei durch Europa. Viele Kritiker verwiesen darauf, dass keine adäquate Alternative verfügbar wäre. Die sogenannten Energiesparbirnen sind zwar deutlich günstiger im Verbrauch, im täglichen Gebrauch jedoch zeigen sie sich nur eingeschränkt tauglich:

Die Lichtqualität ist deutlich anders und erreicht nicht dieselben Werte wie die klassischen Leuchtmittel, darüber hinaus ist die Benutzbarkeit bei kurzem Betrieb – etwa im Badezimmer oder in Kellern – unbefriedigend, da die Aufwärmzeit bis zur vollen Leistung bis zu zwei Minuten dauern kann. Außerdem verlieren die Röhren in den Energiesparbirnen mit zunehmender Lebensdauer an Lichtstärke, sind wegen dem enthaltenen Quecksilber stark umstritten und aufgrund der elektronischen Komponenten sehr aufwändig in der Entsorgung.

Die Beleuchtung der Zukunft? Vor- und Nachteile der LED

Rechtzeitig zum Verbot bringt gleich eine ganze Reihe namhafter Hersteller für Leuchtmittel die LED als optimale Alternative für beide veralteten Standards auf den Markt. Die Vorteile der Light Emitting Diode sind vor allem die besonders hohe Energieeffizienz im Betrieb, die sofortige und volle Leistung bei Inbetriebnahme, die hohe Belastbarkeit und die lange Lebensdauer.

LED können in allen Formen und Größen hergestellt und verarbeitet werden und man findet daher bereits eine breite Auswahl an Produkten von Glühbirnen-Imitaten und LED-Strahlern über LED-Röhren bis zu 360-Grad-Lampen. Die Herstellung der LED ist zwar relativ günstig, derzeit bezahlen die Verbraucher jedoch noch die hohen Kosten der Anfangsphase, in der allgemein üblich die Entwicklungskosten eines neuen Produkts auf den Markt umgelegt werden.

Leider sind viele Produkte noch unausgewogen in der Farbmischung und der Lichtwärme. Dabei trägt die richtige Beleuchtung viel zur Stimmung im Raum und dem Wohlbefinden darin bei. Viele Anbieter beschränken sich in der Angabe auf das Verhältnis von Lumen zu Watt, was im übertragenen Sinne mit „Leistung für Aufwand“ übersetzt werden kann. Die Farbtemperatur (°K), die Lichtstärke (Candela) oder  Beleuchtungsstärke (Lux) werden jedoch oft nur untergeordnet beachtet, obwohl sie nicht minder wichtig für die empfundene Lichtqualität sind. Die Angaben können zwar beim Hersteller angefordert werden, es ist allerdings fraglich, wie viele Kunden sich die Mühe machen möchten, vor dem Kauf eines Leuchtmittels einen wochenlangen Briefverkehr und die Kosten dafür in Kauf zu nehmen.

Ein Blick auf den Markt: Preise und Produkte

Wer heute schon seinen ganzen Haushalt auf LED-Leuchtmittel umstellen möchte, muss tief Luft holen, bevor er einen noch tieferen Griff ins Portemonnaie macht. So kostet ein gleichwertiger Ersatz für eine der alten 60-Watt-Birnen des E14- bzw. E27-Standards zwischen 10 und 15 Euro. Bei durchschnittlich 20 Lampen im Haushalt kommt da schnell ein stolzes Sümmchen zusammen.

Die Spots der GU- und MR-Standards liegen preislich noch einmal 10 Euro höher, wobei man wissen muss, dass der Kunde in dieser Preiskategorie stets die einfachen, kalt-weißen Ausführungen erhält. Für die ausgewogenen Farbmischungen, die das warme Licht der konventionellen Glühbirnen simulieren sollen, muss man derzeit noch bis zu 50 oder 60 Euro bezahlen – wohlgemerkt: pro Stück.

Ein Beleuchtungskonzept wie etwa Deckenstrahler oder eine Lichterleiste ist ab etwa 50 Euro zu haben, will man die Leiste allerdings dimmen oder die LED gar elektronisch ansteuern können, um beispielsweise die Farbe zu ändern, kommt man schnell auf eine Rechnung von mehreren hundert Euro für gemütliches Licht im Schlafzimmer.

Licht am Ende des Tunnels: Vier Schritte für die gemütliche Atmosphäre daheim

Doch auch wenn man über das nötige Kleingeld verfügt, liegt die größte Hürde noch vor dem geneigten Energiesparer: Die Wahl der richtigen LED als Leuchtmittel.

Schritt Eins: Das Preis-Leistungs-Verhältnis

Die meisten Hersteller beschränken sich auf wenige Angaben zum Produkt und nennen in der Regel lediglich den Lichtstrom in Lumen (lm) und den Verbrauch in Watt (W). Teilt man den Lichtstrom Lumen durch den Verbrauch, erhält man einen Vergleichswert, der die Effizienz des Leuchtmittels angibt. Der Wert Lumen/Watt bezieht sich allerdings nur auf die Lichtleistung eines Leuchtmittels („Output für Input“), gibt aber eine gute Richtlinie vor: Ist der Wert Lumen/Watt kleiner als 20, sollte man die Finger davon lassen.

Schritt Zwei: Abstrahlwinkel, Beleuchtungsstärke und Lichtstärke

Der Abstrahlwinkel des Leuchtmittels gehört zu einem der wichtigsten Kriterien, die es beim Kauf einer LED zu beachten gilt. Der Abstrahlwinkel beschreibt zum Beispiel bei Strahlern den Winkel, der zu den Seiten mit Restlicht bestrahlt wird und wirkt sich auf die Beleuchtungs- bzw. Lichtstärke aus. Ein enger Abstrahlwinkel bewirkt also eine geringere Restlichtstärke, so dass bei etwa abwärts ausgerichteten Strahlern nur eine kleine Fläche und ein kleiner Raum ausgeleuchtet wird, der restliche Raum bleibt weitgehend dunkel, da ein Spot im Vergleich zu etwa einer konventionellen Glühlampe einen kleinen Abstrahlwinkel hat.

Daher steht am Anfang stets die Frage, welche Fläche beleuchtet werden soll (Schritt 4).

Hier kommt die Beleuchtungsstärke (Lux) bzw. die Lichtstärke (Candela oder abgekürzt cd) zum Tragen. Lux beschreibt dabei die spezifische, also physikalisch gemessene Lichtausstrahlung, während die Lichtstärke die Strahlungsleistung des Leuchtmittels pro Raumwinkel beschreibt und einen genaueren Richtwert für die empfundene Lichtqualität darstellt.

Schritt Drei: Die Farbtemperatur

Die Farbtemperatur (Grad Kelvin oder abgekürzt °K) ist entscheidend für die Atmosphäre oder Stimmung, die durch das Licht erzeugt wird, denn Weiß ist nicht gleich Weiß: Nach dem RGB-Prinzip besteht reines Weiß aus gleichen Anteilen von Rot, Blau und Grün. Variiert man die Anteile im Verhältnis zu einander, ergibt sich eine bestimmte Abstufung oder Färbung. Je höher die Farbtemperatur, desto mehr bewegt man sich innerhalb dieses Spektrums von Rot (warmes Licht) zu Blau (kaltes Licht).

Um ein angenehmes, gemütliches Licht für Wohnräume zu erzielen, sollte man daher eine Farbtemperatur zwischen 1800 und 2600 °K wählen. In Zweckräumen wie etwa Kellern oder Küchen sollte ein klares Licht zwischen 2800 und 4000 °K zum Einsatz kommen. Dieses enthält eine ausgewogene Mischung aus Blau und Rot und bietet dem Auge gut erkennbare Kontraste und Schatten. Für die Außenbeleuchtung empfiehlt sich eine Farbtemperatur von etwa 8000 °K. Zum Vergleich: Tageslicht hat eine Farbtemperatur von etwa 5500 °K, die „Blaue Stunde“ während der Dämmerung enthält bei etwa 10000 °K kaum noch rotes Licht.

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